Kennung: 2762

Zofingen, 8. April 1884 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Leupold, Eduard

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Postkarte.
Carte postale. – Cartolina postale.


Herrn stud. jur.Wedekind studierte zunächst (ab Mai 1884) ein Semester Neuere Sprachen in Lausanne, ehe er, dem Wunsch des Vaters folgend, im Wintersemester 1884/85 ein Jurastudium in München aufnahm. Franklin Wedekind
auf
Schloss Lenzburg |


ZofingenEduard Leupold, der vom Oktober 1879 bis Februar 1883 als Geschichts- und Lateinlehrer an der Kantonsschule Aarau angestellt war und Wedekind in beiden Fächern unterrichtet hatte, war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten und im Frühjahr 1883 in seine Vaterstadt Zofingen zurückgekehrt., den 8.IV.1884.


Mein lieber Wedekind!

Aus dem Militärdienstals Reservist; vom 24.2.1884 bis 6.4.1884 dürfte Eduard Leupold die Zentralschule II für Hauptleute der Füsilier- und Schützenbataillone in Thun besucht haben [vgl. Der Bund, Jg. 35, Nr. 19, 20.1.1884, S. (1)], seit 1880 war er Oberleutnant (Infanterie) und hatte 1883 die Generalstabschule mit dem Zeugnis „für den Generalstab sehr gut geeignet“ absolviert [vgl. Franz Egger in https://silo.tips/download/der-bundesstaat-und-die-fremden-zigeuner-in-der-zeit-von-1848-bis-1914, 2017, abgerufen 30.5.2022]. zurückgekehrt, finde ich hierin Zofingen. Ihren PrologWedekinds „Prolog zur Abendunterhaltung der Kantonssschüler“, den er am Kantonsschülerfest (1.2.1884) mit großem Beifall vorgetragen hatte [vgl. KSA 1/II, S. 1983] und der in einer Auflage von einigen hundert Exemplaren Mitte Februar im Aarauer Verlag H. R. Sauerländer erschienen war [vgl. Remigius H. Sauerländer an Wedekind, 13.2.1881]., den Sie mir freundlichst zugesandtHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Eduard Leupold, 24.2.1884. haben. Derselbe erfreute mich durch seinen forschen frischen Ton & namentlich auch durch die Reinheit & Gewandtheit in der Form, wodurch er sich wirklich sehr vortheilhaft vor andern Prologen, die man in letzter Zeit zu lesen Gelegenheit hatte, auszeichnet. Meinen Glückwunsch auch zu der bestandenen MaturitätsprüfungDas Zeugnis der Hochschulreife für Herrn „Franklin Wedekind, von S. Francisco“ [Aa, Wedekind-Archiv B, Schachtel 8, Nr. 170] wurde am 8.4.1884 vom Erziehungsrat des Kantons Aargau (Unterschrift Präsident Ludwig Karrer) beurkundet., welche Ihnen nun die längst ersehnte Studienfreiheit verbrieft.

Mit freundlichem Gruße
Ihr Dr. Ed. Leupold

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Rappen frankiert. Auf der Adressseite hat Wedekind mit Bleistift das Empfangsdatum „8 IV 84“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Zofingen: „7“ (= 7 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Lenzburg: „10“ (= 10 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 101
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Eduard Leupold an Frank Wedekind, 8.4.1884. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

22.07.2024 18:22