Besenbüren, 29/VIII. 1883.
Mein Freund!
Da ich mir nicht ohne GrundWedekind hatte seit 3 Monaten auf die Briefe Hermann Hubers aus Straßburg, wo der studierte, nicht geantwortet. einbilde, dass aus einem Besuch
Franklins in Besenbüren sobald aus zwar unerklärlichen Gründen so bald
nichts werden dürfte, hat sich mein bi/fü/gsamer Geist bestimmen lassen,
demnächst wieder in AarauAm 13.8.1883 hatte – nach den 4-wöchigen Sommerferien – das II. Quartal an der Kantonsschule Aarau begonnen. Wedekind hatte in der Schulzeit ein Zimmer bei der Privatiere, Frau Regula Huber-Aschmann am Zollrain 88 [vgl. Kutscher 1, S. 33].
vorzusprechen, um aber etwas längere Zeit in Deiner Gesellschaft verbringen zu
koennen.
Bis dahin bitte ich Dich mir auf der Kantonsschulbibliothek
auf Deinen Namen – wenn Du die Gefälligkeit haben wirst – zu entheben:
1. G. Keller: Leute
von Selldwyla
2. Etwas von Börne (Briefe aus Paris)
3. Schlegels Lucinde,
aus welchem | letzten Werke die Erkenntnis der letzten Dinge(auch) die vier letzten Dinge; in der christlichen Religion Tod, Gericht, Himmel oder Hölle. zu schöpfen sei
zudem in einenSchreibversehen, statt: einer.
glänzenden Sprache.
Mit freudl. Grüssen
Dein
Hermann
NB. Bitte den beiliegenden BriefDer Brief an den gemeinsamen Freund Samuel Schaffner, der mit Wedekind die IV. Klasse des Gymnasiums der Kantonsschule Aarau besuchte, liegt nicht bei. an S. Schaffner zu übergeben. – – –