Datum, Schreibort und Zustellweg
Der 15.7.1906 ist als Ankerdatum gesetzt. Erich Mühsam war in akuter Geldnot und bat Wedekind in dem hier erschlossenen Korrespondenzstück um Geld; in seinem Brief an Karl Kraus vom 13.7.1906, in dem davon die Rede ist, dass es ihm „dreckig“ geht, ist auch von Wedekind die Rede: „Das Gespräch mit W.[edekind] in M.[ünchen] dauerte nur 3 Minuten und war völlig belanglos.“ [Jungblut 1984, S. 78] Mühsam hatte Kraus am 1.7.1906 von einer Begegnung mit Wedekind am 30.6.1906 in München berichtet: „Gestern traf ich auf der Straße Wedekind. Da er mit seiner Frau [...] war, gingen wir mit korrektem Gruß aneinander vorbei. Korrespondieren Sie mit ihm? Dann hetzen Sie ihn vielleicht mal auf mich. Ich möchte ihn keinesfalls ohne Aufforderung besuchen (weiß auch nicht, wo er hier wohnt), nach der Ablehnung, die ich in Berlin erfahren habe, würde ich mir selbst aufdringlich dabei vorkommen.“ [Jungblut 1984, S. 78] Mühsam fühlte sich durch Wedekind zwar verletzt, wie sein Brief vom 8.6.1906 an Kraus über den ergebnislosen Versuch eines Treffens mit Wedekind in Berlin bezeugt [vgl. Jungblut 1984, S. 70f.], dürfte ihn aber nach der erneuten Erwähnung in seiner Korrespondenz mit Kraus bald darauf angeschrieben haben, allerdings ohne Erfolg, wie er Kraus am 1.8.1906 meldete: „meine Brandbriefe waren durchweg resultatlos.“ [Jungblut 1984, S. 80]
Empfangsort war München, wo Wedekind sich vom 26.6.1906 bis 30.7.1906 aufhielt.
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Absendeort
Ascona
Datum unbekannt
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Empfangsort
München
Datum unbekannt