Schloß
Lenzburg, II.1884.
Verehrte Fräulein
Bundesschwestermit Pseudonym „Glanzpunkt“ im Freundschaftsbund „Fidelitas“.,
es gibt Verbrechen, die nicht entschuldigt, sondern nur
verziehen werden können. Ein solches ist mein unverantwortlich langes
Schweigenvgl. zuletzt Wedekind an Anny Barck, 28.11.1883.. Ich versuche deshalb gar nicht, mich auch nur im Mindesten zu
rechtfertigen, sondern harre in Demuth | Ihrer gnädigsten Verzeihung, respectivehier: beziehungsweise. der Buße, die s/S/ie
mir aufzuerlegen die Güte haben werden. – Aber nach dem lauten Wirrwarr von
Tanzunterhaltungen, Theatern und sonstigen Festlichkeiten finde ich endlich
einmal einen ruhigen a/A/ugenblick der Sammlung, und mein e/E/rstes
ist, daß ich, Ihrer gedenkend, mit Ihnen ein Stündchen zu verplaudern suche.
Möge es kein böses Omen für unsere zukünftige Correspondenz sein, daß ich
dieselbe gleich anfangs so vernachlässige, aber in zwei Monaten bin ich freinach dem Erhalt des Maturazeugnisses am 10.4.1884. und werde
alsdann schneller | Gelegenheit zur Erfüllung der angenehmr/st/en
Pflichten finden. Ich habe, weiß Gott, auch seit einem halben Jahr einzig mit meiner Tantevgl. die Korrespondenz Wedekinds mit Olga Plümacher, seiner ‚philosophischen Tante‘. Briefe gewechselt,
die d mich zuweilen auch durch recht voluminöse Epistel in Athem zu halten wußte. – Ich habe Ihnen
heute viel, sehr viel zu schreiben, (voraus gesetzt, die Geduld gehe Ihnen beim
Lesen nicht aus) und diese 3 Seiten Einleitung sind schon ein ganz
entsprechender Anfang. –––
V/B/esten Dank für Ihr liebes großes SchreibenAnny Barck an Wedekind, 20. und 21.12.1883., an das Sie sich
nun wol kaum mehr zu erinnern vermögen. Trotzdem muß ich aber wieder | darauf
zurückkommen. Ihre werthen Vorschläge, die Sie mir gleich zu Anfang in demselben
machen, über unsere Correspondenz im Allgemeinen, nehme ich dankbar an; und was
das „Denken“ der Thiere anbelangt, so scheint es allerdings nicht
wahrscheinlich zu sein, daß sie über „Sein oder Nichtseingeflügeltes Wort; Zitat aus Shakespeares Drama „Hamlet, Prinz von Dänemark“ – hier witzig rekurrierend auf die schon im Sommer 1883 begonnene Diskussion zwischen Wedekind und Anny Barck über die Vernunft der Tiere.“ e. ct.
nachsinnen, obschon es ja durchaus nicht unmöglich wäre. Aber wie wenige
Menschen thun denn das? Wie viele kleben nicht mit ihrem ganzen Wesen undSchreibversehen am Seitenwechsel, vermutlich zu ergänzen durch: Denken; oder: Sein. | am Materiellen? Denken
Sie nur an die vielen Armen und Lohnarbeiter, halbe Maschinen, deren einzige
höhere Geistesrichtung im besten Fall noch eine kindliche naive Religion ist.
Und daß gewisse Thiere ebenfalls Religion haben, werden Sie mir wol nicht
abstreiten wollen! Denken Sie nur an den Hund. Was Gott dem Menschen ist
ist der Mensch dem Hunde. Dieser läßt sich von ihm schlagen, mißhandeln,
liebkosen und treten und hängt dabei immer mit gleicher Ehrfurcht, gleicher
Liebe, unwandelbarer Treue an seinem Herrn. | Soviel über die Religion der
Thiere. – Das Weihnachtsguzerl(schweiz.; süddeutsch) Bonbon, Süßigkeit.
hab ich dankbar erhalten und mit einer Andacht genossen, die jeder Prosa
spottet und sich deshalb in folgendem bescheidenen aber tiefempfundenen Versen
Ausdruck gab:
Mein Aug’ erfreute, Ihren Brief durchgleitend,
Sich an Gedanken und am schönen Stil –
Sieh da! aus den beschrieb’nen Blättern fiel
Ein Guzerl, angenehmen Duft verbreitend.
Und als ich nun begann, es zu zerknacken,
da merkt’ ich erst der Gabe tiefen Sinn:
daß nämlich nicht nur Chokolade drin,
daß süße Freundschaft auch hineingebacken. –
Erlauben Sie, daß diesen Brief
begleitet
In der Erinn’rung an den Hochgenuß
der wärmste Dank für’s Guzerl und ein Kuß
der schönen Hand, die es so zart bereitet! –
–––
In einer RandbemerkungEine Randbemerkung, wie Wedekind sie im Folgenden beschreibt, gibt es in den überlieferten Briefen Anny Barcks an Wedekind nicht. Ihres lieben Epistels fragen Sie | mich, mir
unbekannt, aus welchem Grunde, ob ich für das Wort „Göttlich“ eine besondere
Sympathie hätte. Das ist nun allerdings wahr und gewiß leicht begreiflich, weil
es in meinen Augen alles das bezeichnet, was über die alltägliche Sphäre
unseres Lebens hinausragt und, wenn auch beseligend, dennoch selten vollständig
durchschaut wird von dem, der das Glück hat, etwas Göttliches zu empfinden.
Aber das Göttliche hat ja immer auch | etwas Dämonisches an sich. Und dieser
Eigenschaft mach darf ich wol Ihre spöttische
Bemerkung zuschreiben und die Thatsache, daß ich f vor einiger Zeit mit
einem jungen Lenzburger HerrnEs dürfte sich um Adolf Zweifel handeln, in dessen junge Frau Blanche Zweifel, geborene Gaudard, sich Wedekind verliebt hatte (siehe unten).
um ein Haar ganz fatale Händel bekommen hätte, eben wegen dieses
verhängnisvollen Wortes. Ich muß es bei einer Gelegenheit ausgesprochen haben,
die den empfindlichen Seladonveraltete Bezeichnung für einen schmachtenden Liebhaber.
eifersüchtig machte und die er so daß er die erste Gelegenheit wahrnahm,
um mich allenfalls zu
schraubenfoltern; quälen [vgl. DWB, Bd. 15, Sp. 1653].. Dies ist ihm nun allerdings nicht gelungen, doch merke ich
jetzt erst, daß ich Ihnen etwas verrathen habe, | wofür eigentlich auch eine
kräftige Moralpredigt ganz am Platze wäre. Daß Allein nun erlauben Sie
vielleicht, daß ich Ihnen vollends beichte: Denken Sie sich, ich war verliebt. – Und zwar –
verdammen Sie mich nur! – in eine junge FrauBlanche Zweifel, geborene Gaudard, verheiratet mit dem Lenzburger Kolonialwarenhändler Adolf Zweifel. Sie gehörte dem Lenzburger Cäcilienverein und der Lenzburger Laientheater-Gruppe an. Wedekind hatte im November und Dezember 1883 fünf Gedichte auf sie verfasst [vgl. Vinçon 2021, Bd. 2, S. 52; KSA 1/I, S. 1092].. Aber ich war es. und wage deshalb jetzt mit
dem Ungeheuer zu spielen, zu spotten, dem ich vor weniger Zeit noch kaum in die
Augen blicken konnte. Dieses Ungeheuer ist nämlich nicht der Gegenstand meiner
Leidenschaft sel.,
sondern eben diese Leidenschaft
selbst, | die übrigens weniger an den wolgemeinten Ermahnungen meiner lieben Tantevgl. Olga Plümacher an Wedekind, 5.1.1884 und 20.1.1884., als
vielmehr, weil sie allzu abstract, ohne die geringste Anknüpfung ans Leben war,
nach kurzem heftigen Auflodern, eines sanften Todes starb. – Gott hab sie selig!
––– Ich würde mir wohl kaum erlaubt haben, Sie so ohne weiteres mit meinen
Herzensgeheimnissen zu behelligen, wenn ich nicht wüßte, daß Sie schon durch
Cousine Minna, den/r/
geschwätzigen WindsbrautAnspielung auf Minna von Greyerz’ Pseudonym „Sturmwind“ im Freundschaftsbund „Fidelitas“.,
Kenntniß daf/v/on erhalten haben. Und da solch gefährliche Passionen,
doch eigentlich der Abscheu jedes | guten Christen sein sollten, so konnt ich
nicht unterlassen, s/S/ie von dem glücklichen Ende zu unterrichten. Überhaupt
wird mir zuweilen die Ehe/r/e und das Vergnügen zu Theil und ich setze
voraus, mit Ihrer gütigsten Erlaubniß, dies oder jenes aus Ihrer werthen Correspondenz
mit Minna zu vernehmen. Und verzeihen Sie den nicht geringen Schrecken, der
mich jüngst überv/f/iel, als ich auf solchem Wege hörte, Sie hätten die
Absicht, Ihre Tagebücher zu vernichten. Sollte es wirklich Ihr En/r/nst
mit diesem Vorhaben sein, so hege ich die feste Überzeugung, daß Sie es noch
nach Jahr und | Tag jedermann den aufrichtigsten Dank wissen würdem/n/,
dem es gelungen wäre, Sie vor dem unbesonnenen Schritte zu bewahren. Aber wie
mögen Sie auch nur an den Tod denken, an diesen ungemüthlichen Gesellen, mitten
im Frühling des Lebens! Denn ungemüthlich ist er doch mal für jedermann, selbst
für den verbissendsten Pessimisten,
da die Natur selten so barmherzig ist, und practisch zu Werke geht, wie
es dem Menschen selber möglich ist. – Ich hatte ja selber/st/ die Ehre
und das Glück etwas aus Ihrem werthen Tagebuche | zu hören. Sie erinnern sich
vielleicht noch an die/as/ alexandrinische WeibHeine schreibt im Kapitel „Die Stadt Lukka“ (Reisebilder, Tl. 4) „schon damals gefiel mir die Erzählung von dem Weibe, das durch die Straßen Alexandriens schritt, in der einen Hand einen Wasserschlauch, in der andern eine brennende Fackel tragend, und den Menschen zurief, daß sie mit dem Wasser die Hölle auslöschen und mit der Fackel den Himmel in Brand stecken wolle, damit das Schlechte nicht mehr aus Furcht vor Strafe unterlassen, und das Gute nicht mehr aus Begierde nach Belohnung ausgeübt werde.“ [DHA, Bd. 7, S. 182 (Z 23-30)].
mit Fackel und Wassereimer aus Heines Reisebildern,
das Sie uns aus Ihrem Hefte vorlasen. All d/s/olche Aufzeichnungen böten
Ihnen in späteren Jahren gewiß eine Lectüre wie Sie sie bei keinem Biographen
interessanter finden b würden. ––
Doch nun hab’ ich Ihren Briefden vorliegenden Brief, dessen Fortsetzung Wedekind an dieser Stelle für mehr als 2 Wochen unterbrach. schon wieder
geraume Zeit unvollendet liegen lassen. Aber die bevorstehendSchreibversehen, statt: bevorstehende. Maturitätsprüfung, die mich
Tag und Nacht dämonisch verfolgt und mich ängstigt wie Bankos GeistBanquo (Banco), Antagonist von Macbeth im gleichnamigen Drama William Shakespeares, den Macbeth ermorden läßt und der ihm anschließend als Furcht einflößender Geist erscheint (Macbeth, 3. Aufzug, 4. Szene). muß alles entschuldigen. O wäre diese | schreckliche
Passionszeitin Anlehnung an die 40-tägige Leidenszeit Jesu vor der Kreuzigung (Karfreitag) und Auferstehung (Ostersonntag). schon vorüber, dann will ich ebenfalls auferstehen und aufathmen
wie neugeboren. Doch der Kelch muß geleert seinRedensart: durchhalten, bis es nicht mehr geht; in Anlehnung an Jeremia 49,12 sowie – bezogen auf die Leidensgeschichte Jesu – Markus 14,36 (Matthäus 26,39).! Sollten Sie, all’ meine
Nachlässigkeit gütig übersehend, mir noch vor dem Examen* *(Heute, MittwochMittwoch, der 12.3.1884. Die Prüfungsphase begann 2 Wochen später am Mittwoch, den 26.3.1884, mit dem schriftlichen Teil und endeten mit den mündlichen Prüfungen am Donnerstag, den 3.4.1884, und Freitag, den 4.4.1884, wie die Presse berichtete: „Die diesjährige Maturitätsprüfung der Gymnasialabiturienten an der Kantonsschule wird am 26., 27. und 28. März und ferner am 3. und 4. April im Sitzungszimmer des Erziehungsrathes abgehalten.“ [Aargauer Nachrichten, Jg. 30, Nr. 71, 24.3.1884, S. (1)] über 14 Tage) zu antworten geruhen, so darf
ich s/S/ie vielleicht um einen herzlichen Glückwunschzur Maturaprüfung wünschte nicht nur Anny Barck [vgl. Anny Barck an Wedekind, 16.3.1884] Glück, sondern auch andere [vgl. Olga Plümacher an Wedekind, 20.2.1884]. ersuchen. Ich bin in solchen Sachen und
derartigen Lagen sehr abergläubisch und würde Ihren werthen Segen gewiß zu
schätzen wissen. –– Es hätte wenig gefehlt, so wär’ ich sogar wieder gläubig ge|worden,
denn gerade das Bewußtsein der eigenen Ohnmacht und Schwäche war ja von je her
die Quelle menschlicher Religion. –– Meine Kameraden unter denen ich viele
Glaubens- respct. Unglaubensgenossen
besitze, äußerten jüngst in einer gemüthlichen Runde, nur ohne Religion
könne man keine Kinder erziehen. Was meinen Sie dazu? Ich antwortete, man
der Vater sel könne und solle seinen Kindern eigentlich das höchste
Wesen sein und dürfe seinen Kindern gegenüber sehr wol das 1. der 10 Gebote auf
sich selbst beziehen: Ich bin e c.„Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.“ [Exodus 20,2] – erster Teil des 1. Gebots, das Mose auf dem Berg Sinai von Gott empfangen hat. | und [„]Du sollst keine anderen Götter neben mir habender zweite Teil des 1. Gebots, das Mose auf dem Berg Sinai von Gott empfangen hat [vgl. Exodus 20,3].“ dabei fiel mir
ein, wie man diesen Cultus noch weiter ausbilden könnte, so z B. durch ein
Gebet, das ich s/S/ie
bitten möchte, nicht als Parodie aufnehmen zu wollen,/./ Es ist heiliger
Ernst darin:
„Lieber Papa, der Du bist auf Deinem Studirzimmer!Frank Wedekind profanisiert das christliche Gebet „Vaterunser (Paternoster)“ [vgl. Matthäus 6,9-13], indem er die erste Zeile („Vaterunser der du bist im Himmel“) durch die vorliegende Ansprache an den eigenen Vater ersetzt. – Friedrich Wilhelm Wedekind hielt sich vorwiegend in seinem ‚Studierzimmer‘ auf Schloss Lenzburg auf. – 1891 veröffentlichte Frank Wedekind eine andere Parodie des Gebets [(Das Neue Vater Unser. Eine Offenbarung Gottes. Seiner Zeit mitgetheilt von Hugo Frh. von Trenck) vgl. KSA 1/I, S. 302-312; KSA 1/II, S. 1160-1178 (Kommentar)].
Geheiliget werde Dein Name! Dein Segen komme über uns! Dein Wille geschehe in
unseren Gedanken und Werken! Gib uns heute unser tägliches Brot und vergib uns
unsere Schulden! Bewahre | uns vor Versuchung und erlöse uns von dem Bösen!
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! ––
Amen!“ ––– Was sagen Sie zu dieser Idee. Ich kenne zwar Ihre Anschauungen auf
religiösem Gebiet überhaupt noch nicht; doch allein
wer SchoppenhauerSchreibversehen, statt: Schopenhauer; Wedekind dürfte auf Arthur Schopenhauers pessimistische Vernunftkritik anspielen, die der Philosoph in seinem Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ (1819) entwickelt. liest, kann doch unmöglich
den Ki/fr/ommen Kinderglauben rein bewahrt haben. –––
Sie werden diesen Winter durch wol
wieder recht fleißig Lectüre getrieben haben? und wissen mir allerlei
anzuempfehlen? Leider muß ich mit Beschämung gestehen, daß | ich noch nicht
einmal Ihren früheren
Rathschlägenvgl. die vorangegangene Korrespondenz mit Anny Barck. Folge geleistet habe. Platens Gedichte liefen mir zufälligAugust von Platens Sammlung „Gedichte“ erschien erstmals 1828 in
Stuttgart und Tübingen bei Cotta. Olga Plümacher hatte Wedekind dessen Sonette empfohlen [vgl. Olga Plümacher an Wedekind, 5.1.1884].
durch in die Hände, und ich
durchblätterte sie mit kalter Bewunderung. Der Mann ist zu eitel um einen/r/
weniger göttlichen Natur, als er eine ist, zu Herzen sprechen zu können. –– Was
sagen Sie zu R. BaumbachWedekind hatte einige Wochen zuvor schon seine ‚philosophische Tante‘ um ein Urteil über den Gegenwartsdichter Rudolf Baumbach gebeten, der in den 1880er Jahren neben Victor von Scheffel und Julius Wolff zu den populärsten deutschen Dichtern zählte [Heinz Otto Burger: Baumbach, Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie Jg. 1, 1953, S. 654f.].?
Er ist Ihnen doch gewiß aus verschiedenem bekannt?/!/ Ich las seine Lieder eines Fahrenden, Spielmannslieder, Abentheuer e. ct. und stieß mit meinem Urtheil überall auf Widerspruch. Ich
bin deshalb recht gespannt | darauf, ob ich vielleicht bei Ihnen Unterstützung
finden werde. ––– Ich erlaug/b/e mir nun noch zum Schluß, Ihnen ein
kleines Poema
beizulegen, welches das unverdiente Glück hatte, vor Aaraus versammeltem Publicum von mir vorgetragenWedekinds „Prolog zur Abendunterhaltung der Kantonsschüler“, den der Autor am Kantonsschülerfest (1.2.1884) mit großem Beifall vorgetragen hatte [vgl. KSA 1/II, S. 1983ff.]. und späterhin von
einem entzückten ZuhörerDer Verleger und Buchhändler Remigius H Sauerländer hatte das kleine Werk in einer Auflage von einigen hundert Exemplaren im Aarauer Verlag H. R. Sauerländer gedruckt [vgl. Remigius H Sauerländer an Wedekind, 13.2.1881].
gratis gedruckt zu
werden.
Meine l. Tante, die schon seit einigen Jahr Monaten für ein
dickes Buch über
Empfindungen e.
ct. nach einem Verleger
ausblickte, gratulirte mir zu der Zuvorkommenheit des Buchhändlers mit einer entsprechenden Bemerkung über
die Thorheit der Menschen, die so viel mal lieber unterhalten | als belehrt
sein wollten. Doch hat auch S/s/ie ihr Geisteskind nunmehr glücklich untergebrachtOlga Plümachers philosophische Abhandlung „Der Pessimismus in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichtliches und Kritisches“, die sie im November 1883 beendet hatte, erschien 1884 bei Georg Weiss in Heidelberg. und
bereits einen neuen PlanUngewiss bleibt, ob es sich hier um einem „Vorschlag Hartmanns“ handelt, von dem die ‚philosophische Tante‘ schreibt [Olga Plümacher an Wedekind, 19.4.1884].
gefaßt. ––– Doch ich will schließen. In der L/l/ebhaften Erwartung Ihrer
gnädigsten Absolutionin der katholischen Kirche die Freisprechung von den Sünden nach erfolgter Beichte und einer eventuell auferlegten Buße., er/re/spect. einer verhängten Kirchenbuße
verbleibe ich Ihr mit vollkommener Hochachtung Ihr ergebenster Bundesbrudermit Pseudonym Zephyr im Freundschaftsbund „Fidelitas“.
Franklin.