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Sehr geehrter
es ist mir unmöglich, in meinen unbeantworteten
Briefschaften eine Zeile von Ihrer Hand zu finden. Es ist das allerdings kein
Beweis dafür, daß ich gegen
mein künstlerisches Gewissen zu mißbrauchen. Je schwerer es mir aber in dieser
Zeit geworden ist, einen Brief zu schreiben, desto höher habe ich den persönlichen
Verkehr schätzen gelernt und bin so allmählig zu der Überzeugung | gelangt, daß
es auf dieser Welt überhaupt keine höheren Reichtümer giebt als diejenigen, die
man in den Herzen anderer Menschen besitzt. Wenn Sie mir nun also die Ehre
erweisen mich um ein Autogramm zu bitten, so erlauben Sie mir dafür, Sie um
Ihre persönliche Bekanntschaft zu bitten. In meine recht unbehagliche n ich mich sehr freuen wenn Sie mir irgendwo im
öffentlichen Leben Münchens Gelegenheit geben | wollten, Sie begrüßen zu
können. Sollte Ihnen dann dieses Autogramm hier nicht genügen, dann bin ich bei
einem gemütlichen Trunke gerne bereit, Ihnen ein anderes werthvolleres zu
überlassen.
Mit ergebenstem Gruße
1/0/5.
Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben
München
16. Februar 1905 (Donnerstag)
Sicher
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Stadtbibliothek Hannover
Hildesheimer Straße 12
30169 Hannover
Wir danken der Stadtbibliothek Hannover für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frank Wedekind an [Herr] Fuchs, 16.2.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (25.10.2025).
Ariane Martin