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Lieber
Herr Wedekind!
Danke herzlichst für den lieben Brief nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Friedrich Strindberg, 13.2.1914.. Ich bin heute bei
Großmama in Mondsee, schon seit Samstag. Heute,
Ich erzählte wohl schon seinerzeit Herrn Wedekind von meinem
Brief Friedrich Strindbergs Brief an Richard Dehmel und dessen Antwortschreiben sind nicht nachgewiesen. an Dehmel, der nun auch
Mit der Prüfung Neben der obligatorischen „Prüfung am Schlusse des Schuljahres“ sah der „Erlaß des Leiters des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 2. Jänner 1909, Z. 51190 ex 1908, an alle Landesschulbehörden, betreffend die Prüfungen der Privatisten an Mittelschulen“ vor, „auf Wunsch der Eltern oder Vormünder die Privatisten allenfalls auch am Schlusse des ersten Semesters zu einer Prüfung über den Lehrstoff dieses Semesters zuzulassen“ [Verordnungsblatt für den Dienstbereich des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht. Jg. 1909, Stück 2, Nr. 2, Wien 1909, S. 32], um so ein Zwischenzeugnis zu erhalten. ists nichts geworden;
Zu Ostern haben wir die 2. Woche im April ungefä
Welch ungeheure Entwicklung ich zu Weihnachten durchgemacht
habe, davon zeugt ein kleines Stücklein, das ich schrieb. Herrn Wedekinds Rat Friedrich Strindberg hatte Wedekind am 26.12.1913 in München sein Theaterstück „Triton“ vorgelesen und offenbar von Wedekind die Empfehlung bekommen, an dem Stück vorläufig nicht weiterzuarbeiten [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 2.1.1914].
gemäß „Triton“ (den „Schmachtfezen“Schreibversehen, statt: Schmachtfetzen; rührseliges Werk. wie ihn ein scharfer Beurteiler nannte) liegen zu lassen
und an nichts so Großem mehr mich zu versuchen, schrieb ich ein kleines
Stücklein „Menschen
Um aber ganz offen meine Meinung zu skizzieren (nur in so
feinen Strichen, |
2.
daß man sie kaum sieht), ist der Ausgang Ironie. Die Frau
schleppt sich trotz
ihrer entsetzlichen Schmerzen zur Flasche in der andern Matratzengruft durch Heinrich Heine im Nachwort zu seiner Gedichtsammlung „Romanzero“ (1851) geprägte Bezeichnung für ein jahrelanges Krankenlager.ecke und
endet dabei, der Mann (Sohn) übergibt sich den Richtern, nachdem ein Dialog mit
der toten Frau vorhergegangen ist und er einsieht, daß er etwa so, wenn auch
auf herostratische Weisein französischen Varietés von Frauen mit Beinwurf und Sprung dargebotener erotisch konnotierter Tanz im schnellen 2/4-Takt. berühmt werden könne.
Obwohl die natural. Bühnentechnik den Monolog verwarf In der Dramaturgie des Naturalismus war der Bühnenmonolog verpönt. Alfred Kerr nannte in seiner Beschreibung der „Technik des realistischen Dramas“ an erster Stelle den „Wegfall des Monologs“ und konstatierte: „das Ersatzmittel ist die Pantomime“ [Alfred Kerr: Das neue Drama. Berlin 1905, S. 296]. , habe ich ihn
angewendet, ja er
füllt eine ganze Szene aus. Das Theater darf doch nicht zur Pantomime
herabsinken: dazu ist das KinoDer Tonfilm entstand erst in den 1920er Jahren. Bis dahin galt die Sprachlosigkeit des Films als entscheidendes Differenzkriterium zum Theater.. –
Auch habe ich mich entsetzlich von leeren Worten gehütet,
von denen es im „Triton“ | wimmelt. Das ganze sieht schrecklich ernst aus! Nach
Herrn Wedekinds Rat muß man vor dem Schildern erleben. Unreif wäre es sehr,
wenn es unwahrscheinlich wäre, sei es in Wort oder Tat. Doch ich tat nichts anderes, als aus
den Charakteren Konsequenzen zu ziehen und aus diesen wieder nur die Schläge
heraus zu holen. Um nicht in eine (
Um ja nicht auf falsche Fährte zu kommen, nahm ich sogar (
Großmama bittet mich Herrn Wedekind die besten, herzlichsten
Grüße zu übermitteln und herzliche Empfehlungen
Herzliche Grüße,
bitte der gnädigen Frau die besten Handküsse zu vermitteln so wie den Kindern
die besten Grüße
Bestehend aus 4 Blatt, davon 8 Seiten beschrieben
Mondsee
17. Februar 1914 (Dienstag)
Sicher
Mondsee
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Friedrich Strindberg an Frank Wedekind, 17.2.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (13.12.2025).
Tilman Fischer