Vergleichsansicht

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Kennung: 3222

München, 8. März 1900 (Donnerstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Oschwald, Walther

Inhalt

Königreich Bayern.

Postkarte.


An

Herrn Walther Oschwald
kgl. Finanzassessor
in Dresden-Strehlen
9. Julius Otto Strasse 9. |


L. W. ich bitte dich noch einmal, mich über die AngelegenheitWedekind, der auf eine größere Geldsumme aus dem Erbe seiner am 15.12.1899 in Hannover verstorbenen Tante Auguste Bansen hoffte (siehe die vorangehende Korrespondenz Wedekinds mit seinem Schwager seit dem 6.1.1900), hatte Walther Oschwald mit der Abwicklung der Angelegenheit beauftragt. orientiren zu wollen, da ich augenblicklich vor der Alternative stehe, ob ich noch für die nächsten Wochen vor meiner AbreiseWedekind reiste erst im Juli über Hannover nach Leipzig. eine Pension beziehen soll oder mich sofort in einer WohnungWedekind bezog eine Wohnung in der Franz Josephstraße 42, 2. Stock, wo er seit dem 22.3.1900 gemeldet war [vgl. EWK/PMB Wedekind]., die ich mir bereits ausgesucht einmiethen und einrichten kann, da ich doch meiner Correspondenz, meiner Effectenbewegliche Habe. und meiner Ruhe wegen endlich ein ständiges Heim haben muß. Für den Moment bin ich auf Hotel, Café, Restaurant angewiesen, was meine Arbeit nicht fördert. Es kann mir nicht einfallen, dich irgendwie drängen zu wollen, das wäre Unsinn, du kannst ja an dem Lauf der Verhandlungen, die man in Ruhe abwarten muß, nichts ändern, aber ich wüßte gerne womit ich rechnen kann und wäre dir für einige Worte auf einer Postkarte schon sehr verbunden. – Im übrigen wünsche ich, daß Ihr Euch Alle wohlbefindet. Ich habe mich ebenfalls nicht zu beklagen; mein Kammersänger wird noch im Lauf dieser Saison am Kaiserl. Alexander-Theater in PetersburgÜber eine Aufführung von Wedekinds „Kammersänger“ in Sankt Petersburg ist nichts bekannt. gespielt. Wenn ich nur mit meinem jetzigen StückWedekind arbeitete an der Fertigstellung seines „Marquis von Keith“, die sich bis Mitte Mai hinzog [vgl. KSA 4, S. 413]. endlich fertig wäre. Aber woher die Ruhe nehmen!

Herzlichst dein Frank.


Bamberger Hof, München.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14 cm.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Auf der Textseite ist von fremder Hand mit Bleistift auf den Text oben rechts die Ziffer „11“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 8.3.1900 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „6 – 7 Nm“ (= 18 bis 19 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Dresden: „1 – 2 N.“ (= 13 bis 14 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Konvolut Burkhardt, Nidderau
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Walther Oschwald, 8.3.1900. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

16.07.2024 12:28
Kennung: 3222

München, 8. März 1900 (Donnerstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Oschwald, Walther
 
 

Inhalt

Königreich Bayern.

Postkarte.


An

Herrn Walther Oschwald
kgl. Finanzassessor
in Dresden-Strehlen
9. Julius Otto Strasse 9. |


L. W. ich bitte dich noch einmal, mich über die AngelegenheitWedekind, der auf eine größere Geldsumme aus dem Erbe seiner am 15.12.1899 in Hannover verstorbenen Tante Auguste Bansen hoffte (siehe die vorangehende Korrespondenz Wedekinds mit seinem Schwager seit dem 6.1.1900), hatte Walther Oschwald mit der Abwicklung der Angelegenheit beauftragt. orientiren zu wollen, da ich augenblicklich vor der Alternative stehe, ob ich noch für die nächsten Wochen vor meiner AbreiseWedekind reiste erst im Juli über Hannover nach Leipzig. eine Pension beziehen soll oder mich sofort in einer WohnungWedekind bezog eine Wohnung in der Franz Josephstraße 42, 2. Stock, wo er seit dem 22.3.1900 gemeldet war [vgl. EWK/PMB Wedekind]., die ich mir bereits ausgesucht einmiethen und einrichten kann, da ich doch meiner Correspondenz, meiner Effectenbewegliche Habe. und meiner Ruhe wegen endlich ein ständiges Heim haben muß. Für den Moment bin ich auf Hotel, Café, Restaurant angewiesen, was meine Arbeit nicht fördert. Es kann mir nicht einfallen, dich irgendwie drängen zu wollen, das wäre Unsinn, du kannst ja an dem Lauf der Verhandlungen, die man in Ruhe abwarten muß, nichts ändern, aber ich wüßte gerne womit ich rechnen kann und wäre dir für einige Worte auf einer Postkarte schon sehr verbunden. – Im übrigen wünsche ich, daß Ihr Euch Alle wohlbefindet. Ich habe mich ebenfalls nicht zu beklagen; mein Kammersänger wird noch im Lauf dieser Saison am Kaiserl. Alexander-Theater in PetersburgÜber eine Aufführung von Wedekinds „Kammersänger“ in Sankt Petersburg ist nichts bekannt. gespielt. Wenn ich nur mit meinem jetzigen StückWedekind arbeitete an der Fertigstellung seines „Marquis von Keith“, die sich bis Mitte Mai hinzog [vgl. KSA 4, S. 413]. endlich fertig wäre. Aber woher die Ruhe nehmen!

Herzlichst dein Frank.


Bamberger Hof, München.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14 cm.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert. Auf der Textseite ist von fremder Hand mit Bleistift auf den Text oben rechts die Ziffer „11“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 8.3.1900 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „6 – 7 Nm“ (= 18 bis 19 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Dresden: „1 – 2 N.“ (= 13 bis 14 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Konvolut Burkhardt, Nidderau
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Walther Oschwald, 8.3.1900. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

16.07.2024 12:28