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T. W.
Geliebtester Frank,
herzlichsten Dank für Deine beiden, lieben Briefe vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 12.1.1914 und 13.1.1914.! Verzeih’ bitte
die Bleistiftkarte von gesternvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 13.1.1914.; aber Dein Briefvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 13.1.1914. war erst gekommen, als ich
gerade fortgehen wollte. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen dass ich mit
Gegen die „Sippe“ Tilly Wedekind sah am 12.1.1914 in den Münchner Kammerspielen das Stück „Die Sippe“ von Ludwig Thoma [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 12.1.1914]. u. gegen die „ Uhr“Tilly Wedekind sah am 13.1.1914 im Münchner Residenztheater das Stück „Die Uhr“ von Roda Roda und Gustav Meyrink [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 13.1.1914]. besonders, sprüht „Pygmalion“Tilly Wedekind besuchte gemeinsam mit Frank Wedekind und dessen Sohn Friedrich Strindberg am 28.12.1913 Bernard Shaws Komödie „Pygmalion“ (Regie: Albert Steinrück, Premiere: 22.11.1913) im Münchner Residenztheater [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 66, Nr. 661, 28.12.1913, General-Anzeiger, S. 2]: „In Pygmalion mit Tilly und Fritz.“ [Tb]
von Geist, Witz, Humor u. ist reich an Inhalt u. Tiefe. Man fragt wirklich
Dass ich mich langweilen könnte, die
Gefahr besteht nicht. Ich komme im Gegenteil mit der Zeit gar nicht aus. Ich
bin froh, dass ich einige
Ich freue mich sehr, dass die Proben Proben für die Uraufführung von „Simson“ am Lessingtheater in Berlin am 24.1.1914. gut gehen! Hoffentlich bleibt es so u. hast Du keine
Unannehmlichkeiten! Gieb nur mit dem ArmWedekind hatte seit dem 4.1.1914 Beschwerden wegen eines Furunkels am Arm [vgl. Tb], der verbunden war (er war vor seiner Abreise nach Berlin in München deshalb mehrfach beim Arzt). sehr acht u. nimm’ die Binde nicht zu
früh | ab. Deinen Manteleinen Wintermantel (Pelzmantel). werde ich womöglich heute noch absenden. Von Bekannten
lass’ ich alle grüßen die ich kenne!
Den Kindern geht es Gottlob sehr gut. Anna Pamela geht
täglich zur Schule, die Kleine war auch jeden Tag an der Luft, trotz der großen
Kälte. Mittags wird die Kleine bei uns am Tisch gefüttert. Ich kann es so
besser kontrolieren u. ist es auch sehr nett, dass wir alle Drei zusammen essen.
Sie hat dann auch den Ehrgeiz, dass ihr alles | ebenso gut schmeckt, wie Anna Pamela.
Beide Kinder lassen den Papa vielmals grüßen u. schicken viele Küsse. Die
Besetzung von „ Simson“ ist ja sehr gut! Ist es schon bestimmt wann die Premiere
sein soll? Geller telephonierte heute; ich sagte er möchte Dir schreiben. Er sprach
auch von Varieté Agenten Nicht nur Oskar Geller, auch Wedekind erwähnte „Varieté-Agenten“ [Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 13.1.1914]..
Die Jenny lässt sich Dir auch bestens empfehlen. Ihre
Gesellschaft ist mir immer sehr lieb.
Nun lebwohl für heute. 4 Briefe vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 11.1.1914 (sowie drei weitere nicht überlieferte Briefe von unbekannten Absendern). | habe ich heute wieder
nachgeschickt. Drucksachen brauche ich wohl nicht alle zu senden?
Innigsten Kuss,
Deine Tilly
Bestehend aus 4 Blatt, davon 7 Seiten beschrieben
München
14. Januar 1914 (Mittwoch)
Sicher
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 14.1.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2025).
Ariane Martin