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Geliebter
Frank,
etwas hat Dich wieder verstimmt.
Weil ich sagte ich lass’
Oder weil ich kein Geld hatte? Du fragtest ob ich mehr
brauche, ich sagte, Du kannst mir’s ja morgen geben! Wie ich oft schon sagte, –
es hat ja Zeit bis morgen. Nur um Dich nicht länger aufzuhalten.
Hier eine Aufstellung von dem was wir gebraucht ha|ben. Für
mich selbst habe ich 9 M. gebraucht, für Reperaturen Schreibversehen, statt: Reparaturen. meiner Uhr u. Perlen u. Handschuhe waschen,
da wir kein Benzin haben.
Aber vielleicht ist es wieder etwas ganz anderes.
Ich schreibe
Mein Lebenszweck ist es ja wohl mein Leben lang
darüber nachzudenken was Dich verstimmt hat.
Nun Gute Nacht.
Deine Tilly
Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben
Der 9.4.1916 ist als Ankerdatum gesetzt – orientiert an der Datierung im Erstdruck: „kurz vor Wedekinds Abreise nach Berlin verfasst, wo er sich vom 10.-24.4.1916 aufhielt und am 21.4. zum Mittagessen bei Harden eingeladen war.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 287]
München
9. April 1916 (Sonntag)
Ermittelt (unsicher)
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 9.4.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2025).
Ariane Martin