Vergleichsansicht

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Kennung: 5434

München, 15. August 1885 (Samstag), Visitenkarte

Autor*in

  • Welti, Heinrich

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

M. L. Erwarte mich nicht mehr. Seit gestern ist meine Mutterdie Pfarrersgattin Emma Welti-Kettiger (geb. Kettiger) aus Aarburg in der Schweiz; wann genau sie ihren Sohn im Sommer 1885 in München besuchte, ist nicht ermittelt. hier und so fehlt mir natürlich alle Zeit zum Besuchemachen.

Hoffentlich zürnst Du mir ob meines langen Wegbleibens nicht. Ich bin über und über beschäftigtHeinrich Welti war Opernreferent vor allem für die Münchner „Neuesten Nachrichten“ (schrieb aber auch für andere Zeitungen, etwa für die „Neue Zürcher Zeitung“); bald darauf meldete die Presse: „Wir werden um Veröffentlichung nachstehender Erklärung ersucht: Der Unterzeichnete ist wegen Inangriffnahme größerer schriftstellerischer Arbeiten mit dem 15. Sept. von der Stellung eines Opernreferenten der ‚N. N.‘ zurückgetreten. Dr. Heinrich Welti.“ [Opernreferat. In: Neueste Nachrichten, Jg. 38, Nr. 261, 18.9.1885, 1. Blatt, S. 3] und zudem das letzte Malnicht ermittelt. Wedekind lag wegen einer Entzündung am Bein seit dem 5.8.1885 „im Studentensaal“ [Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 12.8.1885] des Städtischen Krankenhauses in München (Krankenhausstraße 2), dem Krankenhaus links der Isar [vgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 15.9.1885], behandelt von Prof. Dr. Johann Nepomuk von Nußbaum [vgl. Vinçon 2021, Bd. 2, S. 77]. Heinrich Welti dürfte ihn bald darauf dort besucht haben. durch den Anblick und die Musik Deines todkranken Gegenübersnicht identifiziert. Wedekind berichtete seiner Mutter von drei Mitpatienten [vgl. Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 7.9.1885]. nervös | so aufgeregt worden, dass ich mich nur schwer entschliessen kann, den Saal wieder zu betreten.

Falls Du mich aber irgendwie brauchst, werd’ ich selbstverständlich doch erscheinen. Zu Deiner neuen Bekanntschaftder nicht identifizierte Mitpatient (siehe oben). gratulir’ ich.

DR. HEINRICH WELTI

Zu allen Zeiten Dein getreuer aber nachlässiger Freund
Welti


Gute Besserung!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 9 x 5,5 cm. Mit Namensaufdruck. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Es handelt sich um denselben Typ von Visitenkarte, den Heinrich Welti noch einmal verwendet hat [vgl. Heinrich Welti an Wedekind, 1.4.1885].

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 15.8.1885 ist als Ankerdatum gesetzt – orientiert am Inhalt der Visitenkarte, die Wedekind überbracht worden sein dürfte.

  • Schreibort

    München
    15. August 1885 (Samstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 324
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Heinrich Welti an Frank Wedekind, 15.8.1885. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (29.09.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

12.08.2024 09:07
Kennung: 5434

München, 15. August 1885 (Samstag), Visitenkarte

Autor*in

  • Welti, Heinrich

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

M. L. Erwarte mich nicht mehr. Seit gestern ist meine Mutterdie Pfarrersgattin Emma Welti-Kettiger (geb. Kettiger) aus Aarburg in der Schweiz; wann genau sie ihren Sohn im Sommer 1885 in München besuchte, ist nicht ermittelt. hier und so fehlt mir natürlich alle Zeit zum Besuchemachen.

Hoffentlich zürnst Du mir ob meines langen Wegbleibens nicht. Ich bin über und über beschäftigtHeinrich Welti war Opernreferent vor allem für die Münchner „Neuesten Nachrichten“ (schrieb aber auch für andere Zeitungen, etwa für die „Neue Zürcher Zeitung“); bald darauf meldete die Presse: „Wir werden um Veröffentlichung nachstehender Erklärung ersucht: Der Unterzeichnete ist wegen Inangriffnahme größerer schriftstellerischer Arbeiten mit dem 15. Sept. von der Stellung eines Opernreferenten der ‚N. N.‘ zurückgetreten. Dr. Heinrich Welti.“ [Opernreferat. In: Neueste Nachrichten, Jg. 38, Nr. 261, 18.9.1885, 1. Blatt, S. 3] und zudem das letzte Malnicht ermittelt. Wedekind lag wegen einer Entzündung am Bein seit dem 5.8.1885 „im Studentensaal“ [Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 12.8.1885] des Städtischen Krankenhauses in München (Krankenhausstraße 2), dem Krankenhaus links der Isar [vgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 15.9.1885], behandelt von Prof. Dr. Johann Nepomuk von Nußbaum [vgl. Vinçon 2021, Bd. 2, S. 77]. Heinrich Welti dürfte ihn bald darauf dort besucht haben. durch den Anblick und die Musik Deines todkranken Gegenübersnicht identifiziert. Wedekind berichtete seiner Mutter von drei Mitpatienten [vgl. Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 7.9.1885]. nervös | so aufgeregt worden, dass ich mich nur schwer entschliessen kann, den Saal wieder zu betreten.

Falls Du mich aber irgendwie brauchst, werd’ ich selbstverständlich doch erscheinen. Zu Deiner neuen Bekanntschaftder nicht identifizierte Mitpatient (siehe oben). gratulir’ ich.

DR. HEINRICH WELTI

Zu allen Zeiten Dein getreuer aber nachlässiger Freund
Welti


Gute Besserung!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 9 x 5,5 cm. Mit Namensaufdruck. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Es handelt sich um denselben Typ von Visitenkarte, den Heinrich Welti noch einmal verwendet hat [vgl. Heinrich Welti an Wedekind, 1.4.1885].

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 15.8.1885 ist als Ankerdatum gesetzt – orientiert am Inhalt der Visitenkarte, die Wedekind überbracht worden sein dürfte.

  • Schreibort

    München
    15. August 1885 (Samstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 324
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Heinrich Welti an Frank Wedekind, 15.8.1885. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (29.09.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

12.08.2024 09:07