Stein a/Rh den 21 October 1883.
Mein lieber Franklin!
Nur eben um Dir nachträglich
für Deinen hübschen, intressanten
Briefvgl. Wedekind an Olga Plümacher, 30.9.1883. zu danken und Dir zugleich zu zeigen, daß ich mit Intresse Deiner
gedenke, komme ich Dir heute zu schreiben, denn in der That ich weiß rein
nichts in diesem Moment, was Dich besonders intressiren könnte.
Ich will nächsten Monat für
cirka 14 Tage nach Zürich
gehen, hauptsächlich zum Zwecke wieder etwas Denk-Anregung zu gewinnen
und neuen Stoff zu Gehirn-Gymnastik.
Ich will dann auch in den VorlesungenOlga Plümacher dürfte sich insbesondere für die Vorlesung „Psychologie als Grundlage der Ethik und Pädagogik“ (Di, Do, Fr 9-10 Uhr) des Theologie-Professors Alois Emanuel Biedermann sowie die Vorlesungen „Einleitung in die Entwicklungstheorie der Philosophie, II. Theil: Entwicklung der philosophischen Probleme“ (Mo, Mi, Do 6-7 Uhr) und „Psychologie“ (Mo, Di, Mi, Do 5-6 Uhr) des Philosophie-Professors Richard Avenarius interessiert haben. Der Philosophie-Professor Andreas Ludwig Kym hielt im beginnenden Wintersemester 1883/84 eine Vorlesung über „Logik in Verbindung mit Metaphysik“ (Mo, Di, Mi, 10-11 Uhr) und eine über „Geschichte der antiken Philosophie“ (Do, Fr, 10-11 Uhr; Sa 10-12 Uhr) [Verzeichniss der Vorlesungen an der Hochschule Zürich im Wintersemester 1883/84. Anfang am 16. October 1883, Schluss am 15. März 1884, Zürich: Zürcher und Furrer, 1883]. von Biedermann, Avenarius und Kym herumhorchen; | Das
Hospitiren ist ja heutzutage auch den Weiblein erlaubSchreibversehen, statt: erlaubt. – Seit 1864 war es an der Universität Zürich (UZH) Frauen erlaubt, Vorlesungen zu hören. Andere Schweizer Universitäten folgten. In Deutschland erlaubte die Universität Heidelberg (Großherzogtum Baden) 1891 die ersten regulären Immatrikulationen von Frauen in der Mathematik, 1895 auch in der Philosophischen Fakultät. In Preußen wurden ab 1896 offiziell Gasthörerinnen zugelassen; außerdem kenne ich die zwei erstgenantenSchreibversehen, statt: erstgenannten. Herrn
persönlich. Ich wollte erst schon im September nach Zürich, um noch etwas von
der AusstellungAm 2.10.1883 endete die außerordentlich erfolgreiche schweizerische Landesausstellung mit Industrieausstellung und Kunsthalle in Zürich, die am 1.5.1883 eröffnet worden war, und in 153 Besuchstagen insgesamt 1.788.675 Besucher verzeichnete [vgl. Neue Zürcher Zeitung, Jg. 63, Nr. 297, Erstes Blatt, 24.10.1883, S. (2)] – Olga Plümacher hatte nach ihrem Besuch auf Schloss Lenzburg im Sommer die Ausstellung besucht und insbesondere von der Kunstausstellung einen ausführlichen Bericht an ihre Freundin gegeben [vgl. Olga Plümachers Brief an Emilie Wedekind, 26.7.1883 (Mü, Konvolut Burkhardt)]. zu
profitiren, aber es
gab allerlei Abhaltungen.
Vom 9. bis
24 Sep. war Hermann bei mir; es schickte sich seinem PrincipalFranz Xaver Steinhauser, Kaufmann in Heilbronn, bei dem Hermann Plümacher seit 1.5.1883 als Handlungsgehilfe tätig war. nicht, daß er
auf Weihnachten Urlaub nahm, da diese Zeit dem andern Lehrlingnicht ermittelt. zugesichert ist. So sind denSchreibversehen, statt: denn. leider unsere Pläne, daß
auch ihr beiden Freunde euch
sehen sollt, zu nichte geworden für den laufenden Jahrgang.
Nun, wenn’s ein gnädig Geschick
will, so kommt Hermann im Aprill
Schreibversehen, statt: April.wieder. Du wirst ohne Zweifel jetzt einen Brief | von ihmvgl. Hermann Plümacher an Wedekind, 2.10.1883. haben, ich habe ihm wenigstens
tüchtig zugeredet, daß es mit bloßer freundschaftlicher Gesinnung noch nicht
gethan sei, sondern daß man seinen Freunden auch schwarz auf weiß Beweise
liefern müße, daß man ihrer in Lieb’ und Treu’ gedenke. Der Junge ist
schrecklich schreibefaulSchreibversehen, statt: schreibfaul.;
auch ich bekomme lange nicht so oft Nachricht von ihm, als ich es wünsche. Als
er hier war wollte ich ihn nach Zürich senden um die Ausstellung zu besehen,
aber er scheute die Strabaze
Schreibversehen, statt: Strapaze.und das Gedränge. Auch fühlte er sich hier gar so wohl in einem heitern
geschäftigen Müßiggange, dem man aber letztern Namen bei Leibe nicht geben
durfte, handelte es sich doch um Präparationen für das Fest | des Boden-See-VereinsAm 23.9.1883 und 24.9.1883 wurde in Stein am Rhein die 14. Jahresversammlung des „Vereins für Geschichte des Bodensee’s und seiner Umgebung“ abgehalten [vgl. Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Bd. 13, Lindau 1884, S. 2]., welches hier statt fand, und
welches der Junge dann auch seelenvergnügt mitfeierte im Kreise alter Herrn,
die ihn, als eifriger/n/ Käfer-Sammler, freundlich protegiren. Die
Vorträge die ich auch
anhörte, waren sehr inhaltsleer; das beßteSchreibversehen, statt: beste. war eine Geschichte der Stadt Stein von unserem PfarrerJohann Jakob Böschenstein, seit 1853 Pfarrer in Stein am Rhein, hielt am 23.9.1883 einen Vortrag mit dem Titel „Uebersicht der Geschichte von Stein und Hohenklingen“, der als zweiter von 4 Vorträgen in der Vereinszeitschrift abgedruckt wurde [vgl. Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Bd. 13, Lindau 1884, S. 14-21]., die ich aber leider
nur noch zur HälfeSchreibversehen, statt: Hälfte. zu hören bekam.
Da las ich heute gerade das
Recept zu einem Buche: man schreibe einen guten Aufsatz und fahre
dann mit der Bodenwalze darüber bis er gehörig ausgedehnt ist um ein Buch zu
geben. Das ist köstlich; es paßt aber auch dem Sinne nach ganz besonders für
die vielen „Vorträge“ die aller Orts bei | den Vereins-Tagen und Festen
abgehalten werden müßen, und wo auch über eine Thatsache oder eine „Idee“, die
man in sechs Sätzen mittheilen könnte, eine Stunden lang geredet wird.
In „Nord u. Süd“ fand ich unlängst Proben aus Vischer’s „Lyrischen GängenIm 24. Band der von Paul Lindau in Breslau herausgegebenen Zeitschrift „Nord und Süd“ (Januar-Februar-März 1883) waren unter dem Titel „Neue lyrische Gänge“ (S. 81-88) einige Gedichte Friedrich Theodor Vischers abgedruckt worden, ein Jahr zuvor hatte er die Gedichtsammlung „Lyrische Gänge“ (Stuttgart 1882, 324 Seiten) publiziert.“; ganz
prachtvoll; ich habe schon Deine Mutter darauf aufmerksam gemacht. Ich selbst
werde mir die Sammlung,
wenn ich in Zürich bin zulegen. Besonders intressant war mir auch der Pessimismus der sich dem HegelianerAnhänger der Hegel’schen Philosophie. denSchreibversehen, statt: denn.
doch auch aufdrängte.
Gegenwärtig lese ich ein
schauderhaftes Buch. Der zweite Band von J. Bahnsen’s „Der Widerspruch im Wissen und Wesen | der Welt.“
Es ist erst nach dem unlängst erfolgten TodeJulius Bahnsen verstarb am 7.12.1881; dem Verlag (Th. Grieben’s Verlag) hatte er das Werk im Sommer 1881 überreicht, im April 1882 erschien es in Leipzig. des Verfaßers erschinenSchreibversehen, statt: erschienen. und mit einer in Gift
getauchten Feder geschrieben. Erzürnt mit aller Welt war B. schon von jeher,
nun aber erstickt der objective Inhalt förmlich unter der giftigsten Polemik. Mein Name steht
auch drin, doch kann ich natürlich auf nicht mehr Anspruch machen, als auf
einen gelegentlichen SeitenhibSchreibversehen, statt: Seitenhieb; – schon die Vorrede seines Buchs ist Polemik Julius Bahnsen gegen die Kritiker seiner Realdidaktik. Bezogen auf Hartmann, Plümacher und Hellenbach schreibt er: „So sehe ich mich denn zu meinem grossen Bedauern genöthigt, noch an dieser Stelle mich mit dem auseinanderzusetzen was ein E. v. Hartmann als eine ‚Idealisierung‘ meiner Lehre ausposaunen lässt. [...] ‚Idealisierung‘ nennt es ein Lazarus B. Hellenbach und ihm nach die sonst gegen diesen selbigen Herrn ein halbes Buch schreibende Olga Plumacher“ [Julius Bahnsen: Der Widerspruch im Wissen und Wesen der Welt. Zweiter Band. Leipzig 1882, S. XXII f. und XXV].
in Gemeinschaft mit Hartmann
und Hellenbach.
Doch das Buch muß gelesen werden, so unerquiklichSchreibversehen, statt: unerquicklich. die Lectüre ist und so wenig
fruchtbare Ausbeute zu erwarten steht. Meine pess. SchriftOlga Plümachers Buch „Der Pessimismus in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichtliches und Kritisches“, das im Frühjahr 1884 in Hildesheim bei Georg Weiß erschien.
ist so weit fertig, aber weil ich fast zwei Jahre darüber geschrieben habe, so
sind | in der Zwischenzeit viele Bücher entstanden, die nun nachträglich
berücksichtigt sein wollen; so lese ich denSchreibversehen, statt: denn. jetzt allerlei EinschlächtigesSchreibversehen, statt: Einschlägiges. und mache kritische Einschaltungen –
keine lustige Arbeit. Ein Dichter oder ein Roman-Schriftsteller der hats gut;
wenn er einmal überhaupt eine hinlängliche Allgemein-Bildung errungen hat, so
braucht er nur in seine Seele hinein und in das Leben hinaus zu schauen und
kann danSchreibversehen, statt: dann. frisch
drauflos schreiben. Aber so armes Kritiker-Volk, das nicht sowohl etwas,
als „über etwas“ schreibt, das muß sich schier dumm lesen bis um
sich je „auf die Höhe“ zu stellen und all! der großen und kleinen Herrn Ideen
und Theoreme am Schnürchen zu haben. Da | erhalte ich gerade auch ein Buch zur
Einsichtdas am 4.8.1883 unter den Neuerscheinungen angezeigte Buch „Lessing’s Weltanschauung dargestellt von Dr. Gideon Spicker, ordentl. Professor der Philosophie an der Königl. Akademie zu Münster“, erschienen bei Georg Wigand in Leipzig [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige, Jg. (1883), Nr. 179, 4.8.1883, S. 3326].: „Die
Weltanschauung Lessings“
von Dr. Gideon
Spiker, 24 Bogen groß Octav – wenn da nicht
auch die Bodenwalze zur Anwendung hat kommen müßen, so will ich Hans heißen!
Gott lob, brauch ich dies Buchnicht zu lesen.
Wie geht es Dir mein lieber Franklin? Nun ist wieder ein QuartalAm 6.10.1883 endete an der Kantonsschule Aarau das zweite Quartal des Schuljahres 1883/84; nach den Herbstferien (am Montag, den 29.10.1883) begann für Wedekind das letzte Halbjahr seiner Schullaufbahn, das er mit der Matura abzuschließen hoffte. Schule hinter Dir, immer näher rückt die
Zeit der Freiheit! Ich hoffe es ist gut gegangen und geht noch immer beßer und
Du stürzest dich mit asketischem Eifer auf die concreten Langweiligkeiten der
Realien, gestärkt durch das Bewußtsein des baldigen Endes der Schulzeit und eingedenktSchreibversehen, statt: eingedenk. des Wortes „all well what ends well!Schreibversehen, statt: „all’s well that ends well!“ (deutsch: Ende gut, alles gut!); Sprichwort nach dem gleichnamigen Schauspiel William Shakespeares (1623).[“] |
Ich habe unlängst Deiner lieben
Mutter geschriebenDer Brief an Emilie Wedekind ist nicht ermittelt.,
aber noch keine Antwort erhalten. Ohne Zweifel ist sie sehr in Anspruch
genommen durch das Einheimsen
der FrüchteInsbesondere Wein wurde am Schlossberg angebaut und geerntet.; obgleich ihr Lenzburger
ja leider keinen reichen Herbst habt. Hier steht es über alles Erwarten gut mit
der Weinlese, so wohl bezüglich der Qualität als der Quantität. Auch Obst die
Hülle und Fülle und dazu „Rüben und Räbendialektal, statt: Reben.“ und Futter aller Art für Mensch und Vieh, so reichlich wie
schon lange nicht mehr. – Ich habe Deiner Mutter schon davon geschrieben: es
würde mich so freuen, wenSchreibversehen, statt: wenn.
sie einmal nach Zürich kommen könnte, während ich dort bin. Vielleicht könntest
auch Du und FriedaFrank Wedekinds Schwester Erika wurde in ihrer Jugend Frieda genannt.
mitkommen, wenn’s an einem Sonntag wäre. Es würde mich gar so | köstlich
dünken einmal wieder mit Deiner lieben Mutter die Wege unserer JugendzeitOlga Plümacher und Emilie Wedekind sind gemeinsam im Züricher Vorort Riesbach aufgewachsen. zu bewandeln. Ermuthige Du
sie dazu – einem Sohne hört ja so ein Mutterherz so willig zu, das habe ich
kürzlich wieder süß empfunden – fast gilt da das Wort das R. Wagner den Odin von der Brunhild
sagen läßt: „sie, meiner
Willkür frei waltende Kürnicht ermittelt; möglicherweise ist Wotans (Odins) Brünnhilde betreffender Ausspruch „Die Walküre walte frei.“ gemeint, auf den dessen Gattin Fricka antwortet: „Nicht doch; deinen Willen vollbringt sie allein“ [Richard Wagner: Die Walküre. Vollständiges Opernbuch. Hrsg. und eingeleitet von Georg Richard Kruse. Reclam Leipzig (Opernbücher Bd. 77), S, 48 (2. Aufzug, Ende des 1. Auftritts)]. –“. Und nun zum Schluß noch zwei Scherze, die mich
unlängst herzlich lachen machten und sonder Zweifel auch Deinen Beifall haben;
sie fanden sich beide in den „Fliegende Blätter“. Der erste heißt „StammbuchreimUnter dem Titel „Stammbuchblatt“ befindet sich das Gedicht in der Satirezeitschrift. Der Text lautet: „Bist bei’m Examen du gefallen, / Verhehl’s nicht; / Hast einem Mädchen du gefallen, / Erzähl’s nicht; / Drängt’s dich zu lyrischen Ergüssen, / Muckse nicht; Hast dennoch Verse du gerissen, / Druck’ se nicht.“ [Fliegende Blätter Jg. 78, Nr. 1978, 1883, S. 207]“.
„Bist durchs Examen Du gefallen
verhehl es nicht;
Hast einem Mädchen Du gefallen,
so sag es nicht; |
Und fühlst Du lyrisch Dich befangen,
so dichte nicht;
Doch hast Du Verse schon begangen –
so druck ’se nicht![“]
Die Sache war mir um so
lustiger, als – wie Du Dich erinnern wirst – Deiner Mama eine Gasehle (oder
schreibt man „GhaseleGhasel oder Ghasele; eine lyrische Gedichtform ursprünglich erotischen Inhalts aus dem altarabischen Raum; in die deutschsprachige Literatur durch die Rezeption der persischen Ghaselendichter des 13. und 14. Jahrhunderts – zum Beispiel Hafis in Goethes Westöstlichem Diwan – eingegangen.“, oder Gaselhe?) die auf die Endungen „sage nicht“ ging
so gut gefiehlSchreibversehen, statt: gefiel., daß sie sie als NamenbuchVerse für ein Stamm- oder Poesiebuch; es dürfte sich um Minna von Greyerz’ ‚Allerlei-Album‘ handeln, das im Juni und Juli 1884 wiederholt in ihrer Korrespondenz mit Wedekind erwähnt wird [vgl. Minna von Greyerz an Wedekind, 8.5.1884; 2.6.1884; 9.7.1884].-Gabe für Frl. von Greierz verwenden wollte.
Der zweite ScherzDie hier variierte Geschichte ist unter dem Titel „Backfisch-Weisheit“ abgedruckt [vgl. Fliegende Blätter Jg. 79, Nr. 1985, S. 45]. ist eine gelungene Illustration der oft bei
Besucherinnen „höherer Töchterschulen“ herrschenden Begriffsverwirrung. Ein
Professor steht mit seinen zwei Töchterchen vor dem Schaufenster eines
Buchhändlers. Die Jüngere, etwa 10 Jahre alt liest den Titel eines neuen Buches
„Sokrates“. „Wer war Sokrates?“
Papa antwortet „Deine Schwester | soll es Dir sagen“. „Ich weiß es auch nicht,
Papa“! „Mädchen schäme Dich! besuchst eine höhere Töchterschule, und weißt
nicht wer Sokrates war! Sokrates war der Gatte der Xantippe und ist der Vater der griechischen
Philosophie. Nun, wiederhole es für Deine Schwester!“
„ Xantippe war die Fr. „Sokrates war der Gatte der
XantippeSchreibversehen, statt: der Xanthippe., welche die Mutter der griechischen Philosophie ist.“ Papa
Professor fühlt niedergeschlagen. –
Dagmar war auch unlängt/st/ bei
mir auf BesuchOlga Plümachers Tochter Dagmar hielt sich im Schuljahr 1883/84 bei Pfarrer Kaspar Marthaler in Rümlang bei Zürich auf, wo sie am 6.4.1884 konfirmiert wurde [vgl. Olga Plümacher an Emilie Wedekind, 8.3.1884 (Mü, Konvolut Burkhardt)].; sie ist schier so groß wie ich und gesund und vergnügt und
macht sich recht brav. Sie trug mir auf alle lieben Leute auf Schloß Lenzburg herzlich
von ihr zu grüßen so bald ich schreibe, was ich nun hiemit thue.
Und nun lebe wohl, mein lieber
junger Freund! Wenn | mein Buch
gedruckt wird, so lasse ich ein Exemplar recht schön für Dich einbinden, als
Andenken an die philosophirende „Tante.“ Halte mir nur den Daumen, daß es
glückt.
Bleibe gesund und frohen Muths
und sei herzlich gegrüßt von
Deiner wohlgewogenen
O. Plümacher.